Historisches zu Thema "Pulsnitzer Pfefferkuchen"

 

Am 1. Januar des Jahres 1558 bereits wurde die Pfefferkuchenbäckerei in Pulsnitz in einem Privileg derer von Schlieben, Grundherren zu Pulsnitz, erstmals urkundlich erwähnt."...und nun soll ein jeder Meister so viel Rockens packen als das die gemeine Notdurft erfordert.Desgleichen Pfefferkuchen."

 

In alten Chroniken kann man nachlesen, wie schwer es die "Becken" hatten, ihre ausgezeichneten Pfefferkuchen auch außerhalb von Pulsnitz anbieten zu dürfen.Um das Jahr 1675 begann der sogenannte " Pfefferkuchenstreit" zwischen dem Rat zu Kamenz und zwei Pulsnitzer Pfefferküchlern. Durch Vermittlung des Gerichtsherrn Gotthold von Werthern wurde er 1677 beigelegt und den Pulsnitzern gestattet, künftig wieder am Gründonnerstag,am Weihnachtsabend und an allen Jahrmärkten ihr Pfefferkuchenware in Kamenz feilzuhalten.

 

Die meisten Pfefferküchlereien blieben von Generation zu Generation in Familienbesitz und die ererbten Rezepte wurden treulich gehütet und weiter verfeinert.Nur die besten Gewürze, Zimmet, Kardamon, Macisblüteund Mußkatnuß, Koreander, Fenchel und Anis wurden verarbeitet. Da sie damals nur wenig bekannt waren, wurden sie unter dem Sammelbegriff " Pfeffer" zum Namensgeber unseres Pfefferkuchens.

 

Schon die gewissenhafte Vorbereitung, das Sieden von Honig und Sirup, das Lagern der Grundteige und vieles mehr gab bereits die Basis für die erstklassige Qualität des Pulsnitzr Pfefferkuchens. In früheren Zeiten lagerten die Grundteige mitunter jahrelang in großen hölzernen Teigfässern, und die natürliche Gärung trug dazu bei, eine weiche feine Ware auf den Ladentisch zu bringen.Ein Meister soll einmal bei der Gburt seines Sohnes einen Grundteig angerichtet haben,den der erste Sohn erst bei der Geschäftsübernahme verbacken durfte.

 

Damals wurde der sehr feste Grundteig vor der Verarbeitung auf einer sogenannten Brechbank durchgeknetet und mit Gewürzen und anderen Zutaten versehen.

 

 

 

 

(Auszug aus der Festzeitschrift zum Heimatfest 1975)